Früher gab es in Windows eine Funktion mit der man Meldungen über das Netzwerk senden konnte (net send). In aktuellen Windows-Versionen gibt es diese Funktion nicht mehr. In der Firma wo ich seinerzeit meine Diplomarbeit gemacht und als Werkstudent gearbeitet habe wurde dieses Feature ziemlich oft genutzt. Beispielsweise um sich für die Pause zu verabreden oder um zu „chatten“.
Wenn ich mich richtig erinnere war es so, dass die Nachricht an alle im Netzwerk ging, wenn man explizit keinen Empfänger nannte. Eines Tages vergaß es ein Kollege und ließ sich despektierlich über einen der Geschäftsführer aus. Das war ihm ziemlich peinlich und er schob schnell eine Entschuldigung hinterher. Immerhin nahm es der Geschäftsführer mit Humor.
Daran musste ich heute Morgen denken, als sich jemand in einer WhatsApp Gruppe etwas unglücklich über jemanden äußerte der allerdings ebenfalls Mitglied in dieser Gruppe ist. Immerhin nahm es der betroffene auch mit Humor bzw. blieb ruhig und Schlug zur Klärung der Sachlage ein klärendes Gespräch vor.
Als Pubertierender war ich ziemlich früh mit einem dunklen Flaum auf der Oberlippe geplagt. Als ich dann Anfing mich zu rasieren, sparte ich die Oberlippe immer aus. Ich hatte also sowas wie einen Schnauzbart-light. Immer wenn ich mal davon sprach, dass ich den Tropfenfänger loswerden wolle war die primäre Aussage, dass Männer ohne Bart nackt seien. Also sparte ich die Partie zwischen der Oberlippe und der Nase aus.
Doch irgendwann hatte ich die Schnauze voll und rasierte die paar Flusen auf der Oberlippe weg. Das wurde in der Familie auch recht schnell bemerkt. Als ich gefragt werde warum erzählte ich, dass ich beim Rasieren die beiden Seiten nicht gleich lang gestutzt hätte. Und beim Angleichen wären sie immer kürzer geworden und ich hätte wie Charly oder Adolf ausgehen und mich dann entschieden alles zu rasieren.
Seit diesem Tag trug ich keinen Bart mehr. Zwar rasiere ich mich nicht täglich (das längste war bisher 1,5 Wochen) aber immerhin doch regelmäßig.
Wir stehen auf einem Fest in lockerer Runde zusammen. In einer anderen Gruppe, etwas von uns entfernt, steht eine Frau mit langen blonden Haaren. Sie fällt einem auf und er wirft in die Runde: „Wer ist denn die blonde Frau da beim Ganzer?“. Die ganze Gruppe „Ganz“. Es entwickelt sich eine Diskussion, ob der Gesprächspartner der Blondine nun Ganz oder Ganzer heißt. Der eine ist sich sicher, dass es Ganzer sei. Schließlich wäre er mit ihm in die Schule gegangen. Tatsächlich ist es aber Ganz.
Das erinnert mich an eine Begebenheit während meiner Fachabiturzeit. Wir hatten einen Klassenkameraden, der wurde von allen nur bei seinem Nachnamen gerufen: Plumber. Wir wollten ihn mal unangemeldet besuchen und fuhren zu ihm nach Hause. Irgendwann im Herbst. Wir stehen vor der Türe, wollen klingeln – leider will uns der Vorname nicht einfallen. Ein „Ja“ aus der Gegensprechanlage zwingt uns zur Handlung und wir fragen: „Ja hallo, ist der Plumber zu Hause?“. Es wird uns nicht geöffnet – obwohl das ganze Haus voller Plumbers ist. (Namen geändert)
In meiner Konfirmandenzeit mussten wir einmal für das Diakonische Werk eine Sammlung durchführen. Ausgerüstet mit einer Liste und einer Geldtasche machten wir uns also auf dem Weg. Ich als echter Einheimischer und ein zugezogener. Wir hatten die Straßen abzugrasen in denen meine Großeltern wohnten. Bei uns im Dorf gibt es Dorfnamen. D.h. die Bewohner jedes Hofes (oder auch deren Nachkommen) werden mit diesem Namen versehen. Die Eltern meiner Mutter hießen „Deuker-Schosche“. Die anderen Großeltern „Kräftjes“. Die beiden Häuser liegen etwa 400 m voneinander entfernt. Getrennt von etwa 3 Straßen. Wir gingen also von Tür zur Tür, klingelten und brachten unser Anliegen vor. Die erste Frage war meistens „Wem bist Du da?“. Wahrheitsgemäß antwortete ich „Kräfjes – vom Heiner“. Fragende Gesichter in der Straße meiner Großeltern mütterlicherseits. Also startete ich einen neuen Versuch: „Deuker-Schosche-vom Lydia“. Die Gesichter klarten sich auf: „So vom Lydia, der Kleene“.
In der Nähe der anderen Großeltern war es dann genau anders herum. Heute denken wir global und damals musste man schon von Straße zu Straße unterschiedlich handeln…
WM 2006. Wir haben uns in unserer Stammkneipe getroffen um gemeinsam WM zu schauen. Es läuft das Spiel Italien gegen die USA. Kein großer Kracher, der am Ende 1:1 ausgehen wird. Das Spiel beginnt um 18:00 Uhr und den Anfang bekommen wir nicht so richtig mit. Eigentlich schauen wir erst nach der Pause so richtig hin. Zwei Minuten nach Wiederanpfiff holt sich der Amerikaner Eddi Pope eine gelb-rote Karte ab. Sein entsetztes Gesicht wird eingeblendet und darunter sein Name „Pope“.
Daraufhin meint einer der Zuschauer „Pope – die Pfeife“. Seine Freundin lacht ihn aus und klärt ihn auf, dass Pope Papst und nicht Pfeife heißt. Seit diesem Tag ist es bei uns zu einem geflügelten Wort geworden, wenn jemand etwas ziemlich blödes von sich gibt. Er wird mit einem kurz geknurrten „Pope“ bedacht.