Feierabend und ich pendele gerade nach Hause. Ich nähere mich dem Autobahnende – ja sowas gibt es hier bei uns in Hessen. Auf der Gegenfahrbahn sehe ich ein Pannenfahrzeug auf dem Standstreifen, schenke ihm aber keine weitere Beachtung.
Die Geschwindigkeit wird von „mach doch was Du willst“ auf 100 und dann auf 80,60 und 40 verringert. Ich fahre vor mich hin, vor mir niemand und ich fahre im 60er-Bereich immer noch sowas um die hundert. Ich achte auf die Baustelle, mit der das Autobahnende einige Kilometer nach hinten verschoben werden soll, als ich im Rückspiegel ein Auto bemerke. Nicht irgendein Auto, sondern ein Polizeiauto. Bingo, alle Neune oder ein Sechser im Lotto. Ich lasse mir nichts anmerken, passe meine Geschwindigkeit langsam an, halte als Rechtsabbieger am Stoppschild. Die Polizei fährt links neben mich. Ein kurzer, maßregelnder Blick der Beamten, dann biegen sie gleich wieder links auf die Autobahn. Vermutlich um zu dem Pannenfahrzeug zu fahren. Nochmal Glück gehabt.
Heute Morgen an der Tankstelle. Ich bin ziemlich früh und es ist noch nicht auf den Tagdienst umgestellt. Die Frau an der Kasse nimmt meine Karte und steckt sie in ein Lesegerät. Sie gibt sie mir mit den Worten zurück „Der Herr Kraft, hab ich es doch gewusst.“. Ich blicke sie ratlos an und Frage, ob wir uns kennen. Sie bejaht, lässt mich aber im dunklen. Erst auf meine Nachfrage woher erwidert sie, dass sie die Schwiegermutter eines Trainerkollegen ist und aus demselben Dorf wie ich kommt. Und tatsächlich erkenne ich sie jetzt auch und es ist mir ein bisschen peinlich.