Wenn man damals™ zum Bäcker ging, an der Reihe war und sagte: „Ein Dreipfünder bitte“, bekam man ohne Nachfrage ein Graubrot mit dem passenden Gewicht, man bezahlte und das war es. Zumindest war es bei uns auf dem Land so.

Geht man heute zum Bäcker und sagt: „Ein Dreipfundbrot bitte“, geht die Nachfragerei los. „Mit Roggen, mit Dinkel, mit Eiweiß, im Holzofen gebacken, nach Oma Ernas Rezept, mit Heckspoiler? Ähnliches passiert einem inzwischen auch beim Metzger: „Fünf Wiener bitte“, „Dicke oder dünne, mit oder ohne Kräuter, mit Käse, …?“. Irgendwie überfordert mich das alles. Ich kann mich auf einem leeren Parkplatz noch nicht mal entscheiden, wo ich mein Auto abstelle – ihr kennt das.

Wie ich darauf komme? Heute habe ich mir ausnahmsweise mal wieder zwei Brötchen beim Bäcker zum Frühstück geholt. Als ich an der Reihe bin sage ich: „Ich hätte gerne das Mehrkornbrötchen mit Käse“ und zeige auf die Auslage. „Das ist Kürbiskern mit Mozzarella“, werde ich korrigiert. Ich tue so, als hätte ich nichts gehört und treffe weiter meine Auswahl: „Und das Mehrkornbrötchen mit Putenwurst“. Die Verkäuferin erwidert: „Das ist mit Krautsalat und ein Weltmeisterbrötchen“. Ich wusste ja gar nicht, dass Backwaren auch eine Weltmeisterschaft austragen. Wann und wo findet denn die nächste WM der Brötchen statt? Ich finde es persönlich ja, dass die Berichterstattung von der Brötchen-WM zu kurz kommt…

Broetchen

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