Als Jugendtrainer der hin und wieder in die Verlegenheit kommt ein Spiel als Schiedsrichter zu leiten, weiß ich auch, wie schwierig das sein kann. Aber manche unparteiische machen sich das Leben selbst schwer. Ganz besonders ins Herz geschlossen habe ich die Sportkameraden, die auf Grund ihres Alters, Gesundheitszustandes oder Körpergewichts (oder eine Mischung aus allem drei) kaum Laufen können und nie auf Ballhöhe sind oder sein können. Aber der festen Überzeugung sind, dass es für Jugendspiele noch reicht – nein das tut es nicht!
So einen Kandidaten hatten wir auch bei einem Spiel unserer D2 am Sonntag. Als Vater und Vereinsvertreter stand ich an der Linie und sollte dem Schiedsrichter anzeigen, wenn der Ball im Seitenaus ist. Das Spiel plätscherte so vor sich hin und ich wurde etwas gefragt, was ich auf dem Handy nachsehen musste. Gesagt getan. In diesem Moment unterbricht der Schiedsrichter das Spiel aus heiterem Himmel und kommt auf uns zu Richtung Seitenlinie gehumpelt. Auf dem Weg zu uns sagt er: „Was will denn der blöde Schiedsrichter nur hier.“ Worauf einer erwidert „Genau!“. Er meint es wäre gerade eine brenzlige Situation gewesen und ich wäre dazu da, um ihm das Seitenaus anzuzeigen und würde mit dem Handy rumspielen. Oh Mann, nicht sein Ernst? Leider doch. Ich kann nicht anders und erwidere: „Jawoll, ich werde jetzt immer auf Ballhöhe sein. So wie sie.“ Er meint noch das müsse ich nicht doch ich versichere ich ihm, dass ich es mache werden. Kurz darauf ist der Ball im Seitenaus. Ich reiße die Fahne hoch und Rufe laut „AUS“ weil ein Pfiff ausbleibt. Wenig danach überquert der Ball erneut die Seitenlinie. Zack ist die Fahne oben und ich zeige mit viel Schwung die Richtung an. Doch dieses Engagement scheint den Mann in Schwarz zu überfordern. Er kommt wieder an die Seitenlinie, schaut auf den Spielbericht, fragt nach dem Betreuer und sagt: „Ab sofort nehmen sie die Fahne“. Das ist einfach so lächerlich…