Nach der Landung stehen wir schon eine ganze Weile am Gate bevor sich das Flugzeug zu leeren beginnt. Die Größe der Maschine macht den Vorgang etwas langsamer als bei Kurz- und Mittelstreckenmaschinen. Im Flughafengebäude ist ein längerer Weg bis zu der Kofferausgabe zu bewältigen. Erstaunlicherweise liegt auf dem Fußboden ein weicher Teppich, der trotz der Menschenmenge, die hier täglich darüber laufen muss sehr sauber ist.
Nach einigen Minuten erreichen wir den Einreiseschalter. Die Beamtin ist sehr freundlich. Sie hat lediglich die Nachfrage, wie ich weiter nach JB in Malaysia reise. Die Antwort, dass ich mit dem Taxi abgeholt werde scheint sie zufrieden zu stellen. Sie macht eine entsprechende Ergänzung in meinem Formular und nachdem ich meine beiden Daumenabdrücke elektronisch abgegeben habe, drückt sie mir den gestempelten Reisepass wieder in die Hand und wünscht mir einen schönen Aufenthalt bzw. eine gute Weiterreise.
Danach ist das Kofferband schnell erreicht und ich stehe keine fünf Minuten, als mein Koffer schon zu sehen ist. Ich besuche noch die Toiletten, die ähnlich wie der ganze Flughafen, sehr sauber sind. Bevor ich den Ankunftsbereich verlassen kann, wird mein gesamtes Gepäck noch mal durchleuchtet. Das Interesse daran ist eher gering und ich denke, es hätte keine Probleme gemacht, das Apsirin komplex mitzunehmen aber das ist natürlich kein rechtsverbindliche Aussage sondern nur mein Eindruck von der Einreiseprozedur in Singapur.
Meine Sorge, dass etwas mit dem Transfer nicht klappen könnte, erweist sich als völlig unbegründet vor dem Ausgang steht der Fahrer mit einem Schild. Die Firma und mein Name stehen darauf. Einzig das t in meinem Nachnamen fehlt aber das ist zu verkraften. Zügig gehen wir zu dem Wagen und draußen bemerke ich, wie warm es eigentlich ist. Die Fahrt geht durch die Außenbezirke von Singapur direkt zum Causeway, der Verbindung zwischen Singapur und Malaysia.
Die Ausreise aus Singapur und die Einreise aus Malaysiaerweisen sich, auch am Causeway als problemlos. Der Fahrer gibt unsere Pässe in die kleinen Häuschen. Durch die geöffneten Autofenster werden wir inspiziert und es wird nur nach dem Namen gefragt. Der Pass wird wieder gestempelt. Fingerabdrücke muss ich für die Einreise nach Malaysia nicht abgeben. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es daran lag, dass ich mit dem Taxi eingereist bin. Bei einer Überquerung des Causways und damit der Grenze zwischen Singapur und Malaysia mit dem Bus muss man wohl aussteigen und eine Einreiseprozedur, ähnlich wie am Flughafen, über sich ergehen lassen.
Beeindruckend ist die scheinbar nicht enden wollende Schlange der Roller und Motorräder. In Viererreihen nähern sich die Zweiräder den Grenzanlagen, auf einem normalbreiten Bürgersteig. Alle bleiben, soweit ich es aus meinem Auto beobachten kann, ruhig. Niemand hupt und es geht sehr diszipliniert zu.
Nach dem Causeway sind wir nur noch wenige Minuten unterwegs und nach etwas mehr als einer Stunde kann ich im Hotel einchecken. Nach fast 20 Stunden Reisezeit, davon über zwölf Stunden im Flugzeug, mache ich mich nur kurz frisch und treffe mich dann mit dem Kundenmitarbeiter der schon vor Ort ist, zu einem ersten Abendessen. Er kennt sich auf Grund seiner vielen Reisen sehr gut aus und ist ein guter Begleiter und führt mich in ein einfaches aber gutes asiatisches Restaurant gleich beim Hotel. Meine erste Begegnung mit den Stäbchen bewältige ich ganz gut. Später bemerke ich. Je mehr ich über deren Verwendung nachdenke umso schwerer fällt es mir.
Von der langen Reise und der Erkältung ausgelaugt bin ich froh, nach dem Abendessen früh schlafen zu gehen. Erstaunlicherweise macht mit der Jetlag kaum zu schaffen. So geht der zweite Reisetag und der erste Tag am Zielort Jahor Bahru (JB) in Malaysia früh zu ende.