Aus gegebenem Anlass muss ich mich mal wieder aufregen. Bei manchen Autofahrern besteht die Fahrt in den Urlaub aus einem einzigen Überholvorgang. Da geht es in Flensburg auf die Autobahn, verbunden mit einem sofortigen Spurwechsel in die Mitte. Und diese Spur wird nicht mehr verlassen. Erst in Kärnten beim Urlaubsziel wechselt der notorische Mittefahrer die Spur – muss er ja, sonst kommt er nicht von der Autobahn.
Bei manchen Verkehrsteilnehmern hat man den Eindruck, dass sie glauben, dass mit der Montage des Dachgepäckträgers das Rechtsfahrgebot nicht mehr gilt. Sie fahren in der Mitte, egal was kommt. Rechts ist auf 47km alles frei? Egal, wir fahren in der Mitte. Der LKW auf der rechten Spur fährt 82,3 km/h wir selbst 82,4 km/h? Super wir bleiben in der Mitte und überholen weiter.
Es gibt fast nichts, was mich mehr aufregt als die Schleicher, die die mittlere Spur blockieren, obwohl rechts alles frei ist. Das dürfte auch ruhig häufiger geahndet werden. Aber ich vermute ja, dass der Polizei dann meistens ein Raser dazwischenkommt. Vielleicht beim rechts Überholen, weil die Mitte ja blockiert ist… Und da wundern wir uns, dass es mit der Rettungskasse nicht klappt.
Als wäre in den letzten Wochen nicht schon genug los gewesen stand auch noch die Lizenzverlängerung auf dem Programm. Wobei ich ja selbst Schuld bin. Man hat insgesamt drei Jahre Zeit, die dafür erforderlichen 20 Lehreinheiten nachzuweisen. Aber mit so wenig Druck komme ich scheinbar nicht klar. Gestern lief die Lizenz ab und am vergangenen Samstag habe ich die fehlenden 10 Einheiten nachgeholt.
Es hätte sicher interessantere Themen als „Was ist ein Talent“ gegeben aber immerhin hatten wir einen sehr guten Referenten und eine Gruppe, die weitestgehend frei von Nervensägen war. Jetzt habe ich erstmal drei Jahre Ruhe. Mal sehen, ob ich in dieser Verlängerungsperiode meine Stunden früher voll bekomme.
Seit meinem Eintritt in das Berufsleben bin ich Pendler. Eigentlich fing es schon im Studium an, aber das nur am Rande. Am vergangenen Dienstag war meine Heimreise katastrophal. Der Grund war ein bisschen Schnee auf der Fahrbahn.
So fing es an: Stauanfang und ein bisschen Schneematsch.
Nach guten acht Kilometern Stau auf der Autobahn verließ ich diese planmäßig. Allerdings staute es sich schon auf der Abfahrt. Ein LKW, der auf die Autobahn auffahren wollte blockierte mit durchdrehender Antriebsachse die halbe Fahrbahn. Und auf dem Kreisel hinter der Abfahrt versuchte ein LKW Fahrer aus Holland seine Fahrt fortzusetzen. Leider misslang das gründlich. Aber von den Schwierigkeiten ließ sich der Holländer nicht aufhalten. Immer wieder setzte er seinen Bock zurück und versuchte mit neuem Schwung die wirklich schwache Steigung zu bewältigen – doch leider Fehlanzeige. Irgendwann konnten wir eine Pause zwischen Anlauf und Versuch nutzen und den Kreisel durchfahren. Doch es war noch nicht geschafft. An beinahe jeder kleinen Steigung stand ein sommerbereiftes Fahrzeug und verhinderte ein zügiges Weiterkommen.
Nach zwei Stunden kam ich dann, ziemlich genervt, endlich zu Hause an. Dort merkte man nichts von dem selbstgemachten Winterchaos. Die Landschaft war nur leicht gepudert und die Straßen frei.
Am vergangenen Wochenende waren wir zu einer Hochzeit im Rhein-Kreis Neuss eingeladen. Unser Hotel lag in Korschenbroich. Beim Blick aus dem Fenster entdeckte ich auf der Straße vor dem Hotel die folgende Markierung:
Das klingt nach einem Event mit ziemlich vielen Dresen. Das macht mich ja neugierig aber eine kurze schnelle Internetrecherche brachte nichts zu Tage. Übrigens handelt es sich bei dem i in der letzten Silbe um ein Dehnungs-I. Man spricht es also „Korschenbrooch“ aus – glaubt mir.
Gestern Abend deutete es sich an und heute Morgen auf dem Weg zur Autobahn kurz vor der Auffahrt war es dann soweit. Mein Renault Clio hat mich jetzt schon über 200000 km zuverlässig von A nach B gebracht. Das darf auch gerne weiter so bleiben. Wäre ich am Äquator immer im Kreis gefahren, hätte ich demnächst die fünfte Runde abgeschlossen (4,99 Mal). Das muss man sich mal vorstellen.