Der amerikanische Anwalt Edward John Phelps hat es bei einer Rede in London im Jahre 1899 auf den Punkt gebracht: „The man who makes no mistakes does not usually make anything“. Auf Deutsch etwa: „Nur wer nichts tut macht keine Fehler“. Und das kann ich nur unterschreiben.
Fehler passieren und liegen in der Natur der Sache. Schlimm wird es aus meiner Sicht erst, wenn man nichts aus seinen Fehlern lernt oder dieselben Fehler immer wieder begeht. Mir begegnet es immer wieder beim Korrekturlesen von Texten oder Druckerzeugnissen. Da liest man einen Text mehrmals, lässt ihn eine Weile ruhen und wenn man ihn dann wieder öffnet findet man plötzlich doch noch fehlende Buchstaben, Rechtschreibfehler oder merkwürdige Formulierungen. Besonders häufig werden Fehler im Offensichtlichen übersehen. Dabei gibt es einen Zusammenhang zwischen der Größe eines Textes und der Häufigkeit übersehener Fehler. Scheinbar steckt da der Gedanke dahinter: „Das ist so groß, das muss richtig sein“. Genauso werden aber auch oft Fehler in Telefonnummern, Postleitzahlen übersehen: „Klar das ist meine Adresse, die muss ja stimmen“.
Mir ist es erst letztlich wieder passiert. Der Kunde gibt die Druckfreigabe, alles in Ordnung und die Flyer können in den Druck gehen. Dann erfolgen der Druck und die Auslieferung und dem Kunden fällt auf, dass die Postleitzahl nicht stimmt - natürlich auf der Titelseite. Das ist unschön und führt zwangsläufig zu einem Neudruck.
Übrigens hilft es, seine persönlichen „Lieblingsfehler“ zu kennen. Bei mir ist es tatsächlich so, dass ich unterbewusst unheimlich oft meine eigene Postleitzahl statt der richtigen Postleitzahl einsetze. Wenn man sich dessen bewusst ist, kann man seine typischen Fehler schneller erkennen und finden. Dabei hilft es auch, sich eine Checkliste anzufertigen. Hier führt man seine Klassiker auf und kann die Dokumente in einer ersten Lesung genau auf diese Punkte prüfen.