Als echten Optimisten würde ich mich nicht bezeichnen. Ich bin eher ein Realist mit einer Neigung zum Pessimismus. Ich muss aber sagen, dass ich mit beiden Extremen so meine Probleme haben. Sowohl Menschen, bei denen immer alles rosarot ist und völlig problemlos ist finde ich genauso seltsam wie Menschen, die immer alles schwarzsehen und an jeder Ecke Probleme oder Katastrophen erwarten. Wobei ich die aufgrund meiner Einstellung auf jeden Fall besser verstehen kann.
Allerdings stehe ich auf dem Standpunkt, dass man manchmal einfach abwarten muss und nicht sofort in panischen Aktivismus verfallen darf. Meiner Erfahrung nach, lösen sich viele vermutete Probleme und Schwierigkeiten in Luft auf bzw. treten gar nicht erst zu Vorschein. Wie bei so vielen Sachen ist ein gesunder Mittelweg erfolgversprechend.
Vor einigen Jahren erzählte mir ein Kollege von einem Zwischenfall in einem Kraftwerk in der Nähe des damaligen Einsatzortes. Ein Kessel ließ sich nicht mehr steuern und drohte zu explodieren. Ein Gebäudeteil unseres Kunden musste evakuiert werden. Der Pförtner machte eine Durchsage: „Liebe Mitarbeiter, wegen eines Störfalls im Nahegelegenen Kraftwerk muss der Ostflügel evakuiert werden. ES BESTEHT KEINE PANIK. Ich wiederhole es besteht KEINE PANIK!“. Gemeint war vermutlich „kein Grund zur Panik“ aber das brachte der Pförtner nicht mehr hin.